30-jähriger Hydraulikzylinder wird wieder auf Zack gebracht
Nach rund 30 Jahren im Einsatz hat der Zylinder einen Riss am Zylinderrohr
Neue Komponente, Generalüberholung oder beides – für Hydraulikzylinder können verschiedene Varianten sinnvoll sein. Das zeigte sich jüngst bei einer 2000-Tonnen-Presse in der Stahlherstellung. Die Instandsetzung kostete 60 Prozent des Neubaus.
Hydraulikzylinder gehören zu den am meisten beanspruchten Bauteilen hydraulischer Arbeitskomponenten und sind dementsprechend oft einem hohen Verschleiß unterworfen. Sie zeigen daher nach einer gewissen Betriebsdauer Verschleißerscheinungen, die den gesamten Arbeitsprozess gefährden können. Ein defekter Hydraulikzylinder muss jedoch nicht immer gleich durch einen neuen ersetzt werden. Oftmals ist eine Instandsetzung die wirtschaftlichere Lösung. Teilweise kann es sinnvoll sein, sich Neuanfertigung und Reparatur parallel anbieten zu lassen und dann eine der Lösungen auszuwählen.
Im Vergleich zum Neukauf ist eine Reparatur im Regelfall kostengünstiger, da alle Komponenten des Hydraulikzylinders, soweit erforderlich, so aufbereitet werden, dass sie in Hinsicht Funktion und Qualität weitgehend einem Neuzylinder gleichzustellen sind. Weitere Vorteile sind:
Bei den vielen Argumenten, die für die Reparatur eines Zylinders sprechen, gibt es auch Argumente dagegen:
Der letzte Punkt lässt sich gut an folgendem Beispiel veranschaulichen: Bei einem großen deutschen Stahlproduzenten waren im letzten Jahr am Hauptzylinder einer seiner großen Pressen mit einer Druckkraft von mehr als 2.000 Tonnen zunehmend Undichtigkeiten aufgetreten. Da festgestellt wurde, dass nach circa 30-jährigem Betrieb am Zylinderrohr ein Riss entstanden war, der nicht dauerhaft instand gesetzt werden konnte, kam nur ein Austausch infrage.
Weil die Presse für die Produktion sehr wichtig ist und nur bei der Jahresrevision der Anlage gewartet und Teile ausgetauscht werden können, stand schnell fest, dass zunächst ein neuer Zylinder gebaut werden musste, um diese Anforderungen zu erfüllen. Klar wurde durch diesen Störfall jedoch auch, dass für dieses wichtige Anlagenteil Redundanz geschaffen werden musste, um bei einem gravierenden Problem am Hauptzylinder mit einem Austausch schnell reagieren zu können.
Mit dem Neubau des Zylinders wurde das Unternehmen Hydroservice Zylinderbau beauftragt, das Hydraulikzylinder aller Art in Einzel- und Serienfertigung produziert. Der Zylinder wurde termingemäß beim Stillstand zum Jahreswechsel eingebaut. Nach dieser erfolgreichen Neuinstallation beauftragte der Stahlhersteller das Hydraulikunternehmen dann mit der Instandsetzung des alten Zylinders. Obwohl durch den Riss das Zylinderrohr erneuert werden musste, lagen die Kosten für diese Generalüberholung bei nur etwa 60 Prozent des Neuzylinders und waren daher für den Betreiber eine lohnende Investition.
Quelle: www.fluid.de